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MMC 21: Mit Mantel und Degen

"Der Jahrmarkt kommt!" Aufgeregt kam der junge Dantanon in die Taverne gelaufen. Dort saßen bei einem frühen Mittagsmahl seine Freunde Arthur, Polly und Archibald und schauten den jüngsten der Musketiere mit einem Lächeln im Gesicht an. Die vier waren ein ungleiches Gespann. Eine große, alle anderen überragende Bärin die eine, ein Fuchs, dessen verschmitztes Lächeln kaum aus seinem Gesicht zu weichen schien der andere. Und Archibald, der oft schweigsame Jaguar hielt sich nur scheinbar abseits. Denn wenn es darauf an kam, galt für alle der Wahlspruch „einer für alle“ bedingungslos.

"So, so, du tust ja gerade so, als hättest du noch nie einen Jahrmarkt gesehen?", fragte Polly mit tiefer Stimme.
"Ja...aber....", druckste Dante, wie er von allen gerufen wurde, verlegen herum. Der junge Hund gehörte erst seit Kurzem dazu und die anderen drei haben ihn nur zu gern unter ihre Fittiche genommen. "Der Kardinal Richelmiau hat doch verboten, dass der Jahrmarkt in die Stadt kommt!"
"Deswegen bauen sie ihn ja auch vor der Stadt auf, mein Kleiner", lachte Arthur, blickte seine Freunde aber, unbemerkt von Dante, dabei besorgt an.
Denn so viel Spaß der Jahrmarkt auch versprach – die Gardisten Richelmiaus waren überall und würden nicht den kleinsten Gesetzesbruch durchgehen lassen. Also hieß es, immer auch ein Auge an den Jongleuren, Spaßmachern und Händlern vorbei auf die Umgebung zu haben, damit sich keiner von diesen Griesgramen anschleichen konnte. Doch heute schien, aus Gardistensicht, ein ruhiger Tag zu sein. Und das hieß vor allem eines: Spaß für alle!
Musketier hin oder her – Dantanon sprang wie ein junger Hund zwischen den Buden und Zelten umher, während die anderen langsam folgten.
So ein Tag war eine willkommene Abwechslung, bestand doch der Alltag der Musketiere aus mehr, als degenschwingend Ehre und Recht zu verteidigen und ansonsten die eleganten Umhänge spazieren zu tragen. Oder diese Eleganz in endlosen Paraden auf den König abfärben zu lassen, der sich nur allzu gerne mit „des Königs Musketieren“ schmückte.
Hinter den Mauern der Kaserne, das ließ man den Neuling Dante schon am ersten Tag spüren, herrschte ein tägliches hartes Training. Denn Fechten, Schießen, Benehmen bei Hofe – ja selbst das Strammstehen vor dem König mussten beherrscht werden.

"Achtung, Gardisten!" Schnell kippte die Stimmung, als der Junge durch die Menge lief und alle warnte. Und wirklich, am Rande des Jahrmarkts sammelten sich Richelmiaus Gardisten und jeden Moment würden sie herüber kommen um zu verhaften, wen immer sie in ihre Pfoten bekommen würden.
"Zeit zu verschwinden!", knurrte Polly und Archibald holte Dantanon heran. Dieser schnaubte, die Pfote am Degen. "Mit den paar Griesgramen werden wir doch spielend fertig!", knurrte er. "Heute nicht. Wir sind nicht zum Duellieren hier, sondern um Spaß zu haben!" "Und wo kann man hier Spaß haben?", grollte Dante. "Diese verflixten Gardisten sind doch überall!"
"Nicht überall", sagte einer der Händler, der gerade eilig seine Waren zusammen packte. Er sah kurz über seine Schulter, dann nickte er zur Burg hoch. "Geht da rauf. Da ist immer was los und die Roten lassen sich da ganz sicher nicht blicken." Der Händler lachte: "Der Aufstieg ist den armen Jungs zu beschwerlich. Und kommt mal näher, ein Jahrmarkt ist nicht alles, was ihr da finden werdet."

Die Musketiere sahen sich an und waren sich sofort einig – auf zur Burg! Die Roten ärgern konnte man auch an einem anderen Tag. Heute stand der Jahrmarkt auf dem Programm! Und wenn der oben auf der Burg war, dann ging man eben dort hin. Arthur warf einen Blick über die Schulter zu den Gardisten. Diese hetzten gerade unvorsichtigen Bauern hinterher, die sich eilig aus dem Staub machten. „Lasst uns verschwinden. Ich habe so das Gefühl, da oben können wir bessere Unterhaltung finden.“
Die Burg im Blick folgten sie der verschlungenen Straße den Berg hinauf. Wenn auch nur die Hälfte dessen zutraf, was der Händler ihnen geflüstert hatte, würden sie die Burg so schnell nicht wieder verlassen wollen.

Und jeder, der weiß wann und wo, der kann den Musketieren ja folgen und mit ihnen Spaß haben.

Psst - wir können es euch sagen – also folgt ihnen doch.
Und vergesst euren Mantel und Degen nicht :).

  • Ticketpreis: EUR 190,00 | Registrierung